GESCHICHTE der VS Lacken
Herr Direktor Josef Sinnegger hat im Jahr 2006 eine umfassende Festschrift
„100 Jahre VS Lacken“ herausgegeben. Dieser Ihnen vorliegende Bericht
wurde mit aktuellen Inhalten ergänzt.
Aus der Geschichte unserer Schule:
Bereits um das Jahr 1850 gab es in der Ortschaft Lacken eine einklassige Volksschule. Aber schon kurze Zeit später mussten die Kinder von Lacken wieder nach Feldkirchen zur Schule gehen. Da sich der Schulleiter Neubauer vier Pferde kaufte und eifrig beim Bau der Straße von Urfahr nach Aigen mitarbeitete, stellte man schließlich den Schulbetrieb wieder ein.
Um das Jahr 1897 schlossen sich ein paar fähige Männer zusammen, um eine eigene Schule zu bauen. Die ganze Bevölkerung stand hinter dieser Initiative und so wurde ein Gesuch an den k. k. Bezirksschulrat eingereicht. Am 28. Oktober 1898 erfolgte eine Bewilligung des Schulbaus. Die betroffenen Gemeinden Feldkirchen, St. Gotthard und Herzogsdorf hatten zwar Einspruch erhoben, waren aber abgewiesen worden. Nach mehreren Verhandlungen über den Bauplatz, die Schulsprengeleinteilung und die finanzielle Lage der Gemeinde wurde am 10. November 1902 der Schulbau genehmigt.
Im Jahre 1904 erteilte man den Auftrag für den Neubau an Baumeister Johann Weixelbaumer aus St. Martin. Das einstöckige Schulhaus mit einer Lehrerwohnung im Parterre und einem geräumigen Klassenzimmer im 1. Stock kostete 19.000 Kronen.
Am 19. November 1906 wurde das Schulhaus eingeweiht und ein Lindenbaum vor der Schule gepflanzt.
Erste Gespräche über eine Schulerweiterung fanden im Jahre 1928 statt. 1930 maß man den Bauplatz für den Schulanbau aus. Im Jänner 1932 wurden im Steinbruch Wolkerstorfer die Steine für den Erweiterungsbau gebrochen. Das Ziegelwerk Gerling lieferte 22.000 Ziegel. Das Lehrerwohnhaus war im August 1932 fertig gestellt. Folgend richtete man die neue Klasse in der ehemaligen Lehrerwohnung ein.
Mit 1. Februar 1945 wurde das Schulhaus gesperrt, die beiden Klassen ausgeräumt und ungarische Flüchtlinge einquartiert. Im Mai 1945 quartierten sich amerikanische und im Juli 1945 russische Truppen ein. In den Nachkriegsjahren gab es in Lacken eine UNICEF-Schulausspeisung.
Im Mai 1947 fand die erste Sitzung des Ortsschulrates nach dem Kriege statt. Man fasste den Beschluss sich an der „Schulhefteaktion“ zu beteiligen. Für die Lieferung von 2,5 fm Holz bekam die Schule als Gegenleistung 340 Schulhefte.
Zur großen Freude der Bewohner Lackens wurde im Jahre 1948 in den meisten Häusern und auch in der Schule das elektrische Licht eingeleitet. Zur „Lichtfeier“ kamen Ingenieure, Arbeiter und die ganze Bevölkerung von Lacken. In der Kirche fand nach einem Festzug mit Musikbegleitung ein Dankgottesdienst statt.
Die Volksschule Lacken wurde mit Schulbeginn 1949 dreiklassig. Da aber nur zwei Räume zur Verfügung standen, unterrichtete man die 1. und 2. Klasse im selben Raum. Ende Mai 1957 konnte das ganze Lehrerwohnhaus renoviert werden. Während der Sommerferien 1965 entstand aus zwei Räumen der Leiterwohnung im Lehrerwohnhaus eine Notklasse, sodass nun jede Klasse einen Raum zur Verfügung hatte.
Im Schuljahr 1967/68 war die Volksschule vierklassig, zwei Jahre später sogar fünfklassig. Ein Klassenraum wurde im neu erbauten Haus des Tischlers Franz Gaisbauer gemietet.
Durch die ständig steigenden Schülerzahlen bestand die Notwendigkeit eines Anbaus an das bestehende Schulgebäude. Im Jänner 1971 fand die Bauverhandlung über den Erweiterungsbau der hiesigen Volksschule statt.
Mit dem Ende des Schuljahres 1973/74 wurde die Oberstufe aufgelassen. Am 26. Oktober 1975 weiht man den Anbau mit neuen Klassenräumen und einem Turnsaal ein.
Unsere Schulbibliothek und der Werkraum wurden im Schuljahr 1993/94 neu ausgestattet.
1997/98 ersetzte eine energiesparende Gasheizung die veraltete Elektroheizung. In den folgenden Jahren führte die Gemeinde immer wieder Renovierungsarbeiten durch. So wurde das Dach des Altbaus erneuert und der Dachboden isoliert.
Seit dem Schuljahr 2005/06 sind wir eine Ganztagsschule GTS mit Nachmittagsbetreuung, Mittagessen, Lernstunden und Freizeitgestaltung.
![Linde vor der VS Lacken](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/s842a4c64e0505b28/image/i1a8b18ce19189010/version/1484071656/image.jpg)
Die 1906 zur
Schuleinweihung
gepflanzte Linde
musste am
29. 12. 2005 aus Sicherheitsgründen gefällt werden.
Anlässlich
der 100 Jahr Feier am 1. Juli 2006 wurde eine neue Linde gepflanzt.
Aktuelles aus der VS Lacken - Schuljahr 2017/18
Im Schuljahr 2017/18 besuchen 55 Schüler/innen die VS Lacken. Aufgrund der geringen Schülerzahlen wurde unsere Volksschule in den letzten Jahren 2- oder 3-klassig geführt. Das heißt, dass immer eine oder zwei Klassen schulstufenübergreifend unterrichtet werden. Die erfolgreiche Umsetzung vieler Bauvorhaben zur Wohnraumschaffung in unserer Ortschaft kommt unserem Wunsch, wieder viele Schüler/innen in Lacken unterrichten zu dürfen, entgegen.
Seit über zehn Jahren bieten wir in unserer Volksschule eine Nachmittagsbetreuung an. Mittlerweile besuchen rund 25 Kinder unsere Ganztagesschule. An vier Tagen der Woche besteht die Möglichkeit, dass die Kinder bis 16 Uhr in der Schule bleiben. Ein frisch gekochtes Mittagessen, die von uns Lehrerinnen betreute Lernstunde und eine kindgerechte offene Freizeitgestaltung mit viel Bewegung machen den Kindern großen Spaß.
In unserer familiären Kleinschule schätzen wir, dass wir viele Aktivitäten gemeinsam gestalten und durchführen können, was den Zusammenhalt fördert.
In den letzten Jahren wurde viel in unserem über 110 Jahre altem Schulhaus modernisiert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, dabei bleibt aber der einzigartige „Wohlfühlort mit historischem Charme“ erhalten.
Schulleiter/innen der VS Lacken:
1906/07 Markus Willnauer
1907 – 1931 Alois Wiesmayer
1931 – 1938 Alois Kührer
1938 – 1945 Franz Wöß
1945 – 1951 Hermine Ratzesberger-Leonhartsberger
1951 – 1956 Franz Wöß
1957 – 1962 Christian Jessen
1962 – 1966 Hilda Günther
1966 – 1968 Rudolf Sigl
1969 – 1970 Johann Fucik
1971 – 1976 Gertrude Karl
1976 – 1978 Eleonore Sigl
1978 – 1992 Karl Schiefer
1992 – 1996 Guido Rath
1996 – 2013 Josef Sinnegger
Seit 2013 Adelheid Grillberger